Harninkontinenz

Harninkontinenz als Folge einer Rückenmarksverletzung jeglichen Niveau wirkt sich im Allgemeinen auf die Kontrolle der Blase aus. Die Nerven in der unteren Wirbelsäule kontrolieren die Funktion der inneren Organe, einschließlich der Blase. Durch die Verletzung verlieren die Nerven die Verbindung zum Gehirn und erhalten ihre Botschaften nicht mehr, ebenso wie die Blasenmuskel.

Das Gehirn als zentrales System hat die Kontrolle über die Blase nicht mehr. In diesem Fall tritt ein Zustand der Harninkontinenz auf, der als neurogene Blase bezeichnet wird.

Die neurogene Blase kann durch Erkrankungen, angeborene Hirnfehlbildungen, Wirbelsäulenverletzungen oder Spina bifida verursacht werden.

Harninkontinenz
Harninkontinenz

Obwohl es nicht möglich ist, die Blasenkontrolle bei einer neurogenen Blase wie vor der Verletzung aufrechtzuerhalten, stehen zahlreiche Hilfsmittel und Techniken zur Verfügung, um die neurogene Blase unter Kontrolle zu halten und die notwendige tägliche Urinierungsroutine durchzuführen.

Es gibt zwei Arten von neurogenen Blasenstörungen, die die normale Harnfunktion beeinträchtigen:

  1. Wenn die Blase nicht aktiv genug ist, so dass sie nicht zusammengezogen werden kann, kann sie nicht vollständig entleert werden.
  2. Wenn die Blase überaktiv ist (spastisch) und sich oft unvorhersehbar durch die unkontrollierte Nervenreflexe (Spasmen) entleert, die für eine Wirbelsäulenverletzung typisch sind.

Die spastische Blase verliert während der Schockperiode (nach einer Verletzung), die bis zu mehreren Monaten andauern kann, an Elastizität, so dass aufgrund der kontinuirliche Überlastung ständig eine kleine Menge Urin aus ihr austritt. Es folgt eine überaktive Phase, in der sich die Blase reflexartig und unkontrolliert füllt und entleert. Infolgedessen werden die Nieren nicht gleichmäßig oder vollständig entleert, was für ihre optimale Funktion gefährlich ist, so dass dieser Zustand durch Katheterisierung behoben werden muss.

Häufig gestellte Fragen

WIE BEEINFLUSST EINE SPINALVERLETZUNG MEINE BLASE?

Verletzungen der Wirbelsäule verändern die Art und Weise, wie die Blasenmuskeln ihre Funktion erfüllen. Sie stören die Botschaften, die zwischen dem Gehirn und der Blase kommunizieren sollen. Wenn das Rückenmark verletzt ist, kann es nicht mehr zum normalen Wasserlassen durch Entspannung und Kontraktion des Schließmuskels kommen. Zusätzlich zu dieser Störung geht das Gefühl der vollen Blase verloren.

Abhängig vom Ausmaß der Verletzung und dem individuellen Zustand kann die Blase auch zu schnell oder nicht oft genug entleert werden.